Full English - A Collection Of Traditional British Folk Songs ist ein Album des englischen Folk Musikers Mat Williams. Der Multi-Instrumentalist hatte bereits einen erheblichen Anteil an der Produktion der beiden Nursery Rhyme Collections und ebenso der deutschsprachigen Neuen Liedersammlung. Auf unseren Seiten finden sich die Original-Texte aller Songs, ausführliche Hörbeispiele, deutsche Übersetzungen und weitere Erläuterungen. Viel Spaß damit!
Über den Künstler und das Album (alle Lieder und viele Hintergrund-Informationen): Mat Williams - A Collection Of Traditional British Folk Songs
As I was going to Derby all on a market day,
I met the biggest ram, me boys
Tthat ever was fed on hay.
Chorus
And indeed, my lads, it’s true, my lads,
I never was known to lie,
And if you’d been down in Derby,
You’d seen him the same as I.
He had four feet to walk upon
Hhe had four feet to stand,
And every foot that he set down,
It covered an acre of land.
The horns that grew on this ram’s head,
They grew so very long,
And every time he shook his head
Tthey rattled against the sun.
Chorus
The wool on this ram’s back, my boys,
It grew so very high,
The eagles came and built their nests
And I heard the young ’uns cry.
The man that fed this ram, my lads,
He fed him twice a day,
And every time he opened his mouth,
He swallowed a rick of hay.
Chorus
This ram he had two horns, my lads
That reached up to the moon,
A boy went up in January
And didn’t come back till June.
Now this old ram, he had a tail
That reached right down to hell,
And every time he waggled it
He rang the old church bell.
The butcher that stuck this ram, my lads,
Was up to his knees in blood,
And the little boy who held the bowl
Was carried away by the flood.
Chorus
Now all the men in Derby
Came a-begging for his eyes,
To pound up and down the Derby streets
For they were of a football’s size.
Took all the boys in Derby
To carry away his bones,
Took all the girls in Derby
To roll away his...
Chorus
Now the man that fattened this ram,
My boys, he must have been very rich,
And the man who sung this song
He must be a lying son of a...
So now my song is ended,
I’ve nothing more to say,
But give us another pint of beer
And we’ll all of us go away.
Chorus
Words & Music: Traditional,
arranged & performed by Mat Williams
Inzwischen hat auch Mats älteste Tochter Briony ihr erstes traumhaft schönes Acoustic Folk Album Solstice auf unserem Label veröffentlicht, das wir auf unseren Seiten ungekürzt und völlig kostenlos zum Streamen anbieten, incl. aller Texte, deutscher Übersetzung und sprachlichen Anmerkungen. Die englische Sprache in ihrer schönsten Form: Das Acoustic Folk Album Solstice von Briony Williams
Wir machen keine halben Sachen in Derbyshire. Wenn wir uns entscheiden, Lügen zu erzählen, dann sind das Mordsdinger. Dies ist ein ganz alter Folksong, eines von vielen Prahlliedern, wo die Prahlerei so dick aufgetragen ist, dass kein Bezug zur Realität mehr gegeben ist. Niemand würde auch nur ein einziges Wort davon glauben, was den Spaß nur vergrößert. Ebenso wie der Umstand, sich in einer pöbelhaften Pub-Umgebung zu befinden und eine gewisse Menge an alkoholhaltigen Getränken konsumiert zu haben.
Der Bock wird bereits seit Jahrhunderten mit Derby assoziiert - der Nördliche Teil der Grafschaft ist hügeliges Farm- und Schafland. Der Song war Teil eines mittelalterlichen Mummenschanz-Spiels, im Rahmen dessen maskierte Schauspieler an Häuser kommen würden in Dörfern und kleinen Städten und diesen Song zu singen, um Glück zu bringen für das folgende Jahr. Demnach hätte dies stattgefunden im Winter - vermutlich in der zwölften Nacht mit dem Lord of Misrule - was es zu einem säkularen Equivalent des Choralsingens machen würde. Sehr weltlich in der tat. Definitiv heidnisch. Die letzte Strophe impliziert, dass es ein von-Tür-zu-Tür Song war (“wenn ihr uns mehr Ale gebt, dann ziehen wir weiter und hören auf, solch einen Lärm zu veranstalten”), eine Outdoor Version des mehr häuslichen
“die Tasse und die Flasche liegen im Regal, wenn ihr noch mehr wollt, dann müsst ihr es selber singen”,
welches viele der höflicheren Folksongs beschließt.
“The Derby Ram” wurde zum Regimentsong des Derbyshire Militia in 1855 und sie machten den Bock zu ihrem Maskottchen. Wahrscheinlich wurde der Song von der Regimentskapelle gespielt zum öffentlichen Marschieren und der Text wurde wohl eher in den Barracken gesungen, um sensible Gemüter nicht zu verschrecken. Der Song ist heute die Hymne des Derby Football Club. Dessen Spieler, natürlich, sind bekannt als “The Rams.”
Wenn man sich den Text ansieht, dann waren die Hörner des Bocks scheinbar extra-speziell, denn darüber wurden 2 Strophen gemacht, wohingegen die Füße, die Wolle etc. in nur jeweils einer Strophe Erwähnung finden. Die Strophe über den Schwanz ist rätselhaft - der Schwanz reicht hinunter bis in die Hölle, wie kann er dann die Kirchglocken läuten? Kirchenglocken hängen üblicherweise oben. Vielleicht reichte er herum und herum, wie ein Feuerad.
Doch so wundervoll diese Kreatur auch sein mag, sie wird am Ende dennoch geschlachtet. Dies ist eine wunderbare Ausrede für weitere obszöne Strophen, in denen Leute anstehen für die interessanten Teile.
Es ist ein deftiger, guter Song, “The Derby Ram.” Ich mag ihn so sehr, dass ich ihn gerade 99 Mal ohne Pause durchgesungen habe. Ehrlich. Naja, den letzten Teil habe ich erfunden. In dem Song geht es ausschließlich ums Prahlen, also dachte ich mir, da sollte ich mich beteiligen.
Kommentar übersetzt aus dem Englischen,
Originaltext Origin and meaning of The Derby Ram: Gillian Goodman,
© ClassicRocks, Mat Williams 2012